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Bestandteile einer Stichsäge und ihre Funktionen

Bevor Sie sich für eine neue Stichsäge entscheiden, möchten wir Ihnen nachfolgend die wichtigsten Bestandteile und Funktionen einer typischen Elektro-Stichsäge näherbringen.

Wie ist eine Stichsäge aufgebaut?

Gehäuse und Bedienelemente

Bosch Professional Stichsäge GST 90 EEine moderne Elektro-Stichsäge besteht zunächst aus einem kompakten Kunststoffgehäuse, welche oberhalb mit einem ergonomischen Griff ausgestattet ist. Viele Hersteller versehen diesen Griff mit einer gummierten Struktur, sodass wir dieses Elektrowerkzeug sicher und rutschfest führen können. Durch diesen Softgrip werden auch mögliche Maschinenvibrationen wirksam minimiert. Dadurch können wir wesentlich ruhiger und komfortabler sägen.

Am hinteren Ende des Griffauslaufs finden wir den Netzkabelanschluss. Dieser ist mit einer speziellen Zugentlastung ausgestattet, um mögliche Zugbewegungen vom Stromkabel abzuleiten. Je nach Hersteller und Modell ist an der Zugentlastung noch ein Kunststoff-Aufhänger montiert, sodass wir unsere Stichsäge bei Nichtgebrauch aufhängen können. Unterhalb des bügelförmigen Griffs finden wir den Schalterdrücker, über den wir die Geschwindigkeit des Sägeblattes steuern können.

Auf der linken Griffaußenseite finden wir noch den Sicherheitsschalter. Um das Sägeblatt in Bewegung setzen zu können, müssen wir zeitgleich den Sicherheitsschalter und den Schalterdrücker betätigen. Nachdem die Stichsäge angelaufen ist, können wir den Sicherheitsschalter wieder loslassen.

Bosch-Professional-GST-150-BCE-StichsägeDas Hauptgewicht einer Elektro-Stichsäge liegt im Maschinengehäuse unterhalb des Griffs. Dieses wird von jedem Hersteller etwas anders gestaltet und trägt meist auch das erkennbare Hersteller-Logo. An den Seiten und am hinteren Ende befinden sich Lüftungsschlitze, durch die die Motorwärme effizient abgeleitet werden kann. Zur Motorkühlung ist der Elektromotor im Inneren mit einem Lüfterrad ausgestattet.

Viele Geräte sind am unteren Bereich des Gehäuses noch mit einem Staubabsaugstutzen versehen. Wir können daran einen Staubsauger anschließen, mit dem der entstehende Sägestaub sofort abgesaugt werden kann.

Das Gehäuse selbst besteht aus einem schlagfesten Kunststoff, da Stichsägen in aller Regel unter extremen Einsatzbedingungen in Werkstätten und aus Baustellen eingesetzt werden.

Seitlich im unteren Bereich des Maschinengehäuses finden wir noch einen Drehschalter für eine mögliche Pendelhubeinstellung. Dadurch können wir in mehreren Stufen den Pendelhub einer Stichsäge einstellen. Bei einigen Herstellern ist im vorderen Gehäusekopf noch eine integrierte LED-Beleuchtung integriert, über die wir unseren Arbeits- und Sägebereich gut ausleuchten können.

Bei einigen Herstellern finden wir noch einen Bedienschalter an der Seite, über die wir eine sogenannte Blasfunktion aktivieren können. Im Gegensatz zu einer Absaugung durch einen Staubsauger, können wir hierdurch den Sägestaub direkt über eine kleine Düse von der Sägestelle wegblasen. Das Blasrohr befindet sich direkt neben dem Sägeblatt.

Der Arbeitsbereich einer Stichsäge

Der wichtigste Teil einer Elektro-Stichsäge stellt den Arbeitsbereich dar. Damit unsere Stichsäge plan auf dem zu sägenden Werkstoff aufliegt, sind alle Stichsägen mit einer Grundplatte oder einem Auflagetisch ausgestattet. Interessant ist, dass die Grundplatte bei einigen Stichsägen um bis zu 45 Grad gedreht werden kann. Auf diese Weise können wir Gehrungsschnitte ausführen.

Makita 4329 StichsägeKommen wir nun zum eigentlichen Sägeblatt. Bekanntermaßen arbeiten elektrisch angetriebene Stichsägen mit einem äußerst dünnen und verhältnismäßig kurzen Sägeblatt. Hier befindet sich im vorderen Gehäuse ein Aufnahmeschacht, in dem das Sägeblatt eingeschoben und fixiert wird.

Bei etwas älteren Stichsägen muss mithilfe eines langen Schraubendrehers eine Gewindeschraube angezogen werden, damit das Sägeblatt nicht aus seiner Führung herausfällt. Der Schraubendreher wird in diesem Fall durch einen Schacht im vorderen Griffteil geführt.

Bei neueren Elektro-Stichsägen wird das Sägeblatt mithilfe einer Schnellspannvorrichtung fixiert. Hierzu müssen Sie lediglich einen Klemmhebel betätigen. Dadurch lässt sich das Sägeblatt wesentlich schneller wechseln. Das Sägeblatt ist einseitig eingespannt und schneidet durch eine Hubbewegung. Angetrieben wird es von dem integrierten Elektromotor im Motorgehäuse.

Um beim Sägen durch stärkere Materialien eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten, besitzen modernen Stichsägen hinter dem Sägeblatt noch eine Führungsrolle. Diese Metallrolle kann fest oder federnd gelagert sein und besitzt in ihrer Mitte eine Führungsrille. Auf diese Weise wird eine präzise Führung des Sägeblattes gewährleistet.

Bosch Professional Stichsäge

Vertikal- und Pendelhub

Einfache Stichsägen können lediglich einen vertikalen Sägeschnitt durch eine Hubbewegung ausführen. Durch Druckbewegung erreichen Sie hier den Vorschub auf manuelle Weise. Wesentlich effektiver sind Pendelhub-Stichsägen. In heutiger Zeit werden fast nur noch Pendelhub-Stichsägen angeboten.

Dabei erfolgt neben der vertikalen Sägebewegung noch eine Vor- und Rückwärtsbewegung des Sägeblattes. Falls sich das Sägeblatt beim Sägeschritt nach unten bewegt, pendelt es anschließend nach hinten. Erst bei der anschließenden Aufwärtsbewegung bewegt sich das Sägeblatt durch eine Pendelbewegung wieder nach vorne.

Wie zuvor erwähnt, kann die Stärke dieser Pendelbewegung über einen Drehschalter am Gehäuse eingestellt werden. Mit dieser effektiven Sägeart wird eine deutlich bessere Leistung erzielt, wobei die Sägespäne auch besser aus dem Werkstoff ausgeworfen werden. Nachteilig ist lediglich, dass der Sägeschnitt selbst etwas ungenauer ausfällt.

Weitere Anbauteile im Arbeitsbereich

Um einen weitgehenden Schutz gegen herumfliegende Sägespäne zu gewährleisten, sind viele Elektro-Stichsägen mit einer durchsichtigen Kunststoffhaube ausgestattet. Diese lässt sich für Wartungszwecke und zum Wechseln des Sägeblattes nach oben wegklappen.

In der unteren Grundplatte befindet sich im Bereich des Sägeblattes eine ovale Aussparung. In diesem können Sie einen sogenannten Spanreisschutz einsetzen. Damit wird verhindert, dass bei der Aufwärtsbewegung des Sägeblattes die Werkstoffoberfläche nicht ausfranst.

Je nach Hersteller und Modell wird vor dem Sägeblatt noch ein Cut-Control-System installiert. Dieses besteht meist aus einer kleinen, durchsichtigen Kunststoffplatte, auf der Führungslinien eingezeichnet sind. Auf diese Weise soll die präzise Führung der Stichsäge unterstützt werden.

Akku-Stichsägen

Bosch Akku Stichsäge PST 18 LIDer Aufbau einer Akku-Stichsäge entspricht weitgehend dem einer kabelgebundenen Stichsäge.

Im hinteren Bereich fehlt natürlich das Netzstromkabel. Stattdessen sitzt meist am hinteren Ende ein leistungsstarker Akku, der für die Stromzufuhr zuständig ist.

Bei aktuellen Geräten wird ein Lithium-Ionen-Akku verwendet, der unter anderem auch abnehmbar ist. Im Lieferumfang dieser Stichsägen befindet meist auch ein passendes Ladegerät.

Die Funktionen einer Stichsäge

Wenn Sie nach Drücken des Sicherheitsschalters und Betätigen des Schalterdrückers Ihre Stichsäge in Betrieb genommen haben, setzt sich das Sägeblatt in eine Vertikal- oder Pendelhubbewegung.

Je nach Länge des eingesetzten Sägeblattes wird eine entsprechende Schnitttiefe erreicht.

Grundsätzlich lassen sich mit dem passenden Sägeblatt die unterschiedlichsten Werkstoffe, wie zum Beispiel

Bosch DIY Kapp und Gehrungssäge

  • weiches Holz,
  • Hartholz,
  • Sperrholz,
  • furnierte Hölzer,
  • Kunststoffe,
  • Bleche,
  • Aluminium und
  • Gipskarton

zusägen.

Während bei Holzwerkstoffen sehr gut die Pendelhubfunktion verwendet werden kann, sollte diese bei härteren Materialien nur geringfügig oder ganz ausgeschaltet werden.

Grundsätzlich sollten Sie überlegen, ob Sie einen überaus sauberen Sägeschnitt benötigen oder effizient einen Werkstoff möglichst schnell durchsägen müssen. Im ersten Fall sollten Sie die Pendelhubfunktion ausschalten.

AGT Pendelstichsägen Akku-Multi-StichsägeDie wichtigste Aufgabe der Pendelhubfunktion ist jedoch der Tauchsägeschnitt. In aller Regel lassen sich mit einer Stichsäge sehr gut Aussparungen in Werkstoffen sägen. Das bekannteste Beispiel stellt das Aussägen einer Küchenarbeitsplatte für eine Spüle dar.

Normalerweise müssen Sie mit einem breiten Bohrer zunächst ein Bohrloch erstellen, um durch dieses mit der Stichsäge weitersägen zu können.

Geübte Handwerker können mit einer guten Pendelhub-Stichsäge auch ohne Vorbohren direkt in eine Küchenarbeitsplatte eintauchen.

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